Die SG Kreinitz bleibt auch im fünften Ligaspiel in Folge ohne Punktverlust und gewinnt so ganz nebenbei auch das zweite Derby dieser Saison gegen die SG Canitz.
In einem heiß umkämpften Spiel, wo alles dabei war, was das Fußballherz begehrt. Emotionen, Leidenschaft, rassige Zweikämpfe, gelbe und rote Karten, welches aber auch jederzeit fair war, siegte am Ende auch das bessere Team. Vor allem die Defensivleistung der kompletten Kreinitzer Mannschaft war eine 1 mit Sternchen. Die starke Offensivreihe der Canitzer Mannschaft um Krechlak, Valz, Sadowy und Mittenzwei war an diesem Tag bei der Kreinitzer Defensive gut aufgehoben und alles, was in Ansätzen gefährlich wurde, konnte dann später auch in Unterzahl bravourös verteidigt werden.
Bunt wurde es auch, Luca Mitternacht musste nach seinem zweiten Foulspiel in der 60. Minute den Platz verlassen und Frank Raßmann vier Minuten vor dem Ende nach einem Handspiel ebenso. Aber dies war alles korrekt und unstrittig. Frauen-Regionalliga-Schiedsrichterin Liesa Malina hatte mit den beiden Assistenten Stefan Gleisberg und Steffen Müller alles im Griff, eine richtig gute Leistung der Unparteiischen. Das tat nach den letzten Wochen mal wieder richtig gut!
Nun aber hinein ins Spiel, beide Mannschaften konnten fast aus dem Vollen schöpfen und somit durfte man gespannt sein. Die Gäste wollten sich für die Pokalniederlage revanchieren und somit rechnete man von Beginn an mit viel Schwung von den Canitzern. So sollte es auch kommen und David Valz konnte in der 8. Minute nach einer Flanke von der rechten Seite die erste Duftmarke hinterlassen. Die Führung fiel dann aber auf der anderen Seite, die Gäste spielten den Ball aus der eigenen Hälfte, ein langer Ball, der kam aber genau zu Sebastian Zipprich. Der brachte mit einem Kopfball-Torpedo René Kögler ins Spiel, kurzer Antritt, Lupfer über Nikolajenko und drin war das Ding. Die frühe Führung sollte Sicherheit geben, aber es war trotzdem zäh, beide Mannschaften kämpften verbissen um jeden Ball, keiner riskierte Fehler und somit blieben Chancen Mangelware. Die beste Zeit aus Sicht der Gastgeber waren dann die fünfzehn Minuten vor der Pause. Die Fülle an Chancen reicht im Normalfall locker, um ein Spiel zu entscheiden, es sollte aber nicht sein. Erst setzte René Kögler einen Kopfball nach Flanke von Toni Schurig freistehend knapp übers Tor, nur wenig später scheitert er nach Pass von Luca Mitternacht am glänzend reagierenden Nikolajenko und dann war da noch Jonas Gödikmeier. Nach einem herrlichen Angriff über Arthur Schamber und René Kögler kam er freistehend, in zentraler Lage etwa 10m vor dem Tor zum Abschluss und schoss genau auf den Canitzer Hüter, der wieder Sieger blieb. Aber seine Zeit sollte später noch kommen.
Mit der knappen Führung ging es in die Kabinen und die Kreinitzer Fans waren in Sorge darum, dass sich die vergebenen Chancen nicht noch rächen werden. In der Kabine war nicht eitel Sonnenschein, so richtig zufrieden war noch keiner, aber man war fest entschlossen das Ding zu ziehen und die Führung zu behaupten.
Die ersten fünfzehn Minuten in Halbzeit zwei waren ähnlich wie der Beginn des Spiels. Der Kampf dominierte und somit gab es wenig Torchancen. Nach einer Stunde Spielzeit änderte sich die Statik aber komplett. Luca Mitternacht bekam nach einem Foulspiel die Ampelkarte und nun waren die Hausherren in Unterzahl. Die Gäste nun etwas entschlossener, wollten die numerische Überlegenheit nutzen, waren dann aber vorn im letzten Drittel zu harmlos und zu ungefährlich. Immer wieder konnten die Angriffe verteidigt und auch Nadelstiche nach vorn gesetzt werden. Arthur Schamber hatte kurz nach dem Platzverweis eine richtig gute Chance, auch René Kögler kam noch einmal gefährlich zum Abschluss. So verging Minute um Minute und das spielte den Gastgebern natürlich in die Karten. Beide Trainer wechselten dann einige Male, es wurde auch eine Kraftfrage. Zehn Minuten vor dem Ende brachte Gästetrainer Mario Lehmann Daniel Kunath ins Spiel und der sollte gleich im Mittelpunkt stehen. Unmittelbar nach seiner Einwechselung hatte er einen kompletten Aussetzer. Völlig unbedrängt wollte er im Zentrum den Ball auf seinen Torwart spielen, dieser geriet zu kurz, Jonas Gödikmeier holte sich die Kugel, spielte noch Lukas Nikolajenko aus und verwandelte ohne Mühe zum umjubelten 2:0.
War das die Entscheidung, war das der Schlusspunkt? NEIN! Fünf Minuten vor dem Ende kamen die Gäste über die rechte Seite, mit einem Chip-Ball wollte man die letzte Reihe überspielen, Frank Raßmann hatte da aber etwas dagegen. Im Stile eines Volleyballers nahm er gekonnt den Ball aus der Luft, nur ist das halt die falsche Sportart und somit blieb Liesa Malina keine andere Möglichkeit als den roten Karton zu zeigen. Nun also zwei Mann weniger und inclusive Nachspielzeit waren da noch acht lange Minuten zu gehen. Aber auch in diesen kämpfte die Kreinitzer Mannschaft aufopferungsvoll, verteidigte gemeinsam und jeder Ballgewinn wurde frenetisch von den Fans bejubelt. Den Gästen fiel trotz doppelter Überzahl nichts mehr ein und dann war er da, der Schlusspfiff in einem denkwürdigen Derby, über das sicher noch lange gesprochen wird. Die zahlreich erschienenen Zuschauer sind auf alle Fälle auf ihre Kosten gekommen und haben ihr Kommen nicht bereut.
Der Kreinitzer Trainer Mike Wachsmann war nach dem Spiel sichtlich zufrieden, aber auch erleichtert. „Das war wieder großes Drama, normal geht wahrscheinlich nicht. Es haben aber alle großartig gekämpft, jeder hat alles gegeben und auf Grund der Anzahl der Torchancen geht der Sieg auch absolut in Ordnung. Hinten heraus wurde es auf Grund der Platzverweise natürlich noch einmal richtig eng, aber wie die Jungs das dann nach Hause gebracht haben, verdient meinen absoluten Respekt. Ich bin sehr glücklich heute!“
Mit diesem Erfolg festigte das Kreinitzer Team Rang drei und muss nun am kommenden Wochenende beim Aufsteiger in Ebersbach ran.
Die SGK spielte mit:
Mirko Roßmüller, Luca Mitternacht, Julius Jacobi, Sebastian Zipprich, Nico Müller, Lars Kögler (90.min Hannes Lauschmann), Frank Raßmann, Arthur Schamber (70.min Tom-Eric Frank), Jonas Gödikmeier, Toni Schurig, René Kögler (77.min Alex Pätzold)
Die Torschützen:
1:0 René Kögler (11.min), 2:0 Jonas Gödikmeier (81.min)