Was für ein Auftakt!
Was war das denn bitte für ein Spiel gestern in Kreinitz? Es hatte so ziemlich alles, was das Fußballherz begehrt. Toller Fußball von beiden Mannschaften, Traumtore, rassige Zweikämpfe, enge Schiedsrichterentscheidungen und wechselnde Spielverläufe.
Während der Großenhainer Trainer Torsten Marx nach dem Spiel hörbar angefressen mit dem Spiel seiner Jungs haderte, war sein Pardon auf der anderen Seite, Mike Wachsmann, stolz auf das, was die Grün/Weißen hier geleistet hatten. „Mit Einsatz und viel Leidenschaft haben wir den großen Favoriten in die Knie gezwungen, auch wenn wir über die erste halbe Stunde noch einmal reden müssen. Da hatten wir Zuviel Respekt, kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe und dann etwas Glück, das es nur 0:2 steht.“
Bei bestem Fußballwetter und guter Kulisse war man auf den Auftakt der beiden Teams gespannt. Die Gäste aus Großenhain wollen nach dem Abstieg aus der Landesklasse den sofortigen Wiederaufstieg, und das ohne Niederlage in der Liga. Die Gastgeber wollen wieder in die TOP 3 und da zählt bei diesem Auftaktprogramm natürlich jeder Punkt.
Nun aber hinein in das muntere Treiben. Von Beginn an waren die Gäste besser drin im Spiel, gingen früh drauf und verschafften sich so gehörigen Respekt. Die wichtigen Zweikämpfe wurden gewonnen und sofort Torgefahr entfacht. In Minute 4 war es schon passiert, Schuss von der rechten Seite, der Ball kracht ans Gebälk, springt zurück ins Feld und nur Robin Zielezinski lief durch und schob ohne Mühe ein. Genau dies wollte man eigentlich vermeiden. Dann ging es munter weiter, Kögler mit der Riesenchance zum Ausgleich, dann Pfostenschuss von Kirsche auf der anderen Seite. Die Gäste klar spielbestimmend, mit den besseren Chancen, aber dann auch mit Bruder Leichtfuß an Bord. Vor allem Torwart Paul Hauke spielte des Öfteren mit dem Feuer und hatte in mancher Situation noch das Glück auf seiner Seite. Das zweite Tor fiel dann in der 30. Minute, wieder war Zielezinski der Torschütze und der Treffer war hochverdient. Keiner der Anwesenden glaubte nun noch an eine Chance für die Hausherren, zu dominant trat der GFV auf und man musste eher schlimmes befürchten, zumal es auch gut und gerne 3 oder 4:0 hätte stehen können. Dann kurz vor dem Halbzeitpfiff kamen die Kreinitzer noch einmal über die linke Seite, Marvin Georg konnte sich durchsetzen und seinen Abschluss lenkte Max Kirsche ins eigene Tor. Verhaltener Jubel, aber immerhin mal ein Erfolgserlebnis. Nur drei Minuten später, Ballgewinn im Zentrum, René Kögler erkennt, dass Torwart Hauke viel zu weit vor dem eigenen Tor steht und sein Heber fast von der Mittellinie findet den Weg ins verwaiste Großenhainer Tor. Nun wurde es schon lauter und das Spiel begann nach dem Wechsel von vorn.
Der zweite Abschnitt begann gleich mit einem Paukenschlag, wieder Ballgewinn im Zentrum, Pass in die Tiefe, Hauke will den Ball abwehren, spielt ihn dabei aber mit der Hand und dass auch noch außerhalb des Strafraums. Schiedsrichter Gleisberg zögerte keine Sekunde, Freistoß und rote Karte waren die Folge. Kevin Jähnig ging nun in den Großenhainer Kasten. Der nun folgende Freistoß hat die Berechtigung zum Tor des Monats. Genau rechts oben in den Knick setzte in der Kreinitzer Goalgetter. Ein sensationelles Tor und nun war es richtig laut an der Schulstraße. Spiel gedreht und einen Mann mehr auf dem Platz. Zumindest die numerische Überlegenheit war nur von kurzer Dauer. Bei einem Abwehrversuch bekam wohl Nico Müller auch den Ball an die Hand, Freistoß und gelbe Karte waren die Folge. Assistent Justin Peter Wild meinte, dass Müller letzter Mann war, und so wurde aus der gelben Karte eine rote. Es ging also mit 10 gegen 10 weiter und es blieb irre spannend. Die Gäste machten Druck, aber nun waren die Kreinitzer präsenter in den Zweikämpfen kämpften verbissen um jeden Ball und bekamen unfassbare Räume präsentiert. René Kögler nutze einen in der 53. Minute, lief allein auf Jähnig zu und lupfte den Ball zum umjubelten 4:2 in die Maschen. Doch damit war noch nicht Schluss, nur drei Minuten später eine ähnliche Situation, wieder übers Zentrum wurde René Kögler auf die Reise geschickt, der 20 Jahre jüngere Ben Kramer kam nicht mehr hinterher und Jähnig ohne Chance. Aus dem 0:2 Rückstand machten die Kreinitzer ein 5:2 und spätestens jetzt waren alle aus dem Häuschen. Der GFV nun mit dem Rücken zur Wand, es wurde gewechselt und auf Dreierkette umgestellt. Sie versuchten alles, aber es wurde aufopferungsvoll verteidigt und wenn mal was durchkam, war Mirko Roßmüller zur Stelle. Chancen gab es hüben wie drüben, aber es passierte nichts mehr. Nach langen 5 Minuten Nachspielzeit war Schluss und der Jubel kannte keine Grenzen mehr.
Den hohen Favoriten geschlagen und somit auch viel Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben getankt. Über dieses Spiel wird sicher noch lange in Kreinitz gesprochen, dessen bin ich mir ziemlich sicher. Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten!
Die SGK spielte mit:
Mirko Roßmüller, Luca Mitternacht, Julius Jacobi, Sebastian Zipprich (34.min Nico Müller), Jonas Gödikmeier, Lars Kögler, Toni Schurig, John Leon Walther, Florian Beyer (87.min Hannes Lauschmann), René Kögler (78.min Bruno Sander), Marvon Georg (75.min Richard Wolter)
Die Torschützen:
0:1 Robin Zielezinski (4.min), 0:2 Robin Zielezinski (30.min), 1:2 Max Kirsche (ET – 42.min), 2:2 René Kögler (45+1.min), 3:2 René Kögler (49.min), 4:2 René Kögler (53.min), 5:2 René Kögler (56.min)