Sieg im Spitzenspiel
Die Kreinitzer Mannschaft hat ihre Anhänger in den letzten Wochen nicht gerade verwöhnt. Mit Leistungen teils unter der Grasnarbe wurden die Nerven derer arg strapaziert und Unruhe machte sich breit. Bei vier Niederlagen in der Rückrunde ist das auch wenig verwunderlich. In Weinböhla konnte man aber die ersten Schritte in die richtige Richtung erkennen und nun, im Spitzenspiel gegen den Ligaprimus aus Gröditz, war die SGK wieder da. Endlich wieder Fußball mit Herz und Leidenschaft, Disziplin und Charakter, so muss es sein!
In einem richtig gutklassigen und spannenden Spitzenspiel besiegte die SGK den FV Gröditz verdient mit 4:2, war vor dem Tor etwas effizienter und profitierte auch von fatalen Defensivfehlern des FVG. Die gut 200 Zuschauer bekamen bei bestem Fußballwetter herrliche Tore zu sehen und kamen somit voll auf ihre Kosten.
Das Spiel selbst begann mit einer halbstündigen Verspätung. Beim Aufwärmen verletzte sich FVG-Keeper Nick Enters schwer an der Schulter und musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Auch von dieser Stelle aus wünschen wir Nick Enters gute Besserung und eine schnelle Genesung. Dann sollte es aber losgehen und der erste Paukenschlag kam schon in der 8. Minute. Angriff über die rechte Seite, Jonas Gödikmeier spielt scharf in die Mitte und am langen Pfosten steht Arthur Schamber, der den Ball zur Führung über die Linie drückt. Nur zwei Minuten später eine fast identische Situation, wieder spielt Gödikmeier der Ball in die Mitte, wo aber Kögler und Schamber knapp verpassen. Die Hausherren spielte aus einer eher defensiveren Grundausrichtung heraus und ließen den FVG spielen. Dieser hatte somit natürlich mehr Ballbesitz, kam aber vorerst zu keinen klaren Abschlüssen. Aber sie wurden stärker und die Kreinitzer Defensivabteilung hatte nun richtig was zu tun. Von Stefan Nollau und Tom Nehrig ausgehend, ging es im Minutentakt in Richtung Kreinitzer Tor. Aber erst in der 31. Minute musste Mirko Roßmüller das erste Mal so richtig zupacken, einen Schuss von der rechten Seite hielt er glänzend.
Inmitten dieser Drangphase waren sich dann Eric Heyne und Christopher Schob nicht so wirklich einig und darauf lauert ein Stürmer wie René Kögler natürlich. Klasse ausgenutzt und zum 2:0 verwandelt. Da waren 38 Minuten gespielt und nein, die erste Halbzeit damit noch nicht vorbei. Es kam noch was und der Wahnsinn nahm seinen Lauf! In der Schlussminute zieht ein Gröditzer mal einfach ab, Roßmüller lenkt den Ball mit einer Riesenparade an die Torumrandung, Stefan Nollau läuft nach und schiebt den Ball über die Linie. Für den FVG ein immens wichtiger Treffer so kurz vor der Pause. Aber es sollte nicht der letzte sein, denn einer wollte nicht, dass es „nur“ mit der knappen Führung in die Halbzeit geht, und der hieß Arthur Schamber! Nach dem Anstoß kam der Ball zu ihm auf die linke Seite, er spielte seinen Gegenspieler aus und lief der völlig indisponierten Dreierkette mal einfach davon und setzte frei vor Schob die Kugel oben rechts in den Knick. Unglaublich und nun Riesenjubel unter den Kreinitzer Fans. Der alte Abstand war wieder hergestellt und dann ging es auch in die Pause.
Nach dem Wechsel waren die Hausherren gleich hellwach und schon in der 48. Minute gab es die Riesenchance zum 4:1. Marvin Georg setzte den Ball aber an die Latte, Glück für den FVG in dieser Szene. Wenig später war es dann aber passiert, ein weiter Einwurf von Toni Schurig kam in den Strafraum der Gäste, René Kögler setzte zum Fallrückzieher an, traf ihn perfekt und drin war das Ding. Ein sensationelles Tor und Kreinitz war ein Tollhaus! Sein 38. Saisontreffer und ich bin mir sicher, dass sich die meisten in seinem Alter bei so einer Aktion richtig weh tun. Aber er hat es eben einfach drauf! Die Gäste kurz geschockt und auch ein wenig ratlos. Trainer Lars Richter reagierte, brachte mit Petzold und Steffen frische Kräfte und nein, der FVG gab sich nicht geschlagen. Man hatte wieder mehr Ballkontakte und Chancen kamen, so scheiterte Kutsche am stark haltenden Roßmüller und nur drei Minuten später gab es den nächsten Riesen für die Gäste. Die nun nachlassenden Kräfte bei einigen Akteuren waren nicht mehr zu übersehen, sind aber auch zu erklären. Die Verletzungsmisere ist die eine, grippale Geschichten die andere und mit Julius Jacobi stand einer auf dem Platz, der erst am Tag zuvor aus dem Australien-Urlaub gelandet war. Dann wurde es noch einmal richtig spannend, denn nach Rücksprache mit seinem Assistenten gab Schiedsrichter Nils Jung Elfmeter für die Gäste. Florian Pfenning verwandelte ohne Probleme und es waren noch mindestens sieben Minuten zu spielen. Geht da noch was? Nein! Nun wurde alles kompromisslos verteidigt und auch die dreiminütige Nachspielzeit überstand man schadlos.
Dann war es geschafft, Riesenjubel unter den Kreinitzer Anhängern, das Ergebnis nach den letzten Wochen sicher eine kleine Überraschung. Verdient ist es aber allemal!
Man kann nur den Hut vor allen beteiligten Akteuren ziehen, trotz Personalnot, Erkrankungen, Verletzungen dann eine solche Leistung abzuliefern, verdient absoluten Respekt!
Die Trainerstimmen:
Mike Wachsmann:
Ich habe es den Jungs auch schon gesagt, dass ich richtig stolz auf Sie bin. Die letzten Wochen waren nicht einfach, aber vieles haben wir uns selbst zuzuschreiben. Heute hat einfach alles gepasst, wir haben über weite Strecken sehr diszipliniert gespielt, die Jungs haben das, was wir uns vorgenommen hatten, gut umgesetzt, und somit ist der Sieg in meinen Augen auch absolut verdient. Jetzt genießen wir Ostern und ich hoffe das danach auch der ein oder andere Verletzte zurückkommt. Dann wollen wir noch einmal angreifen und den zweiten Teil der Rückrunde etwas erfolgreicher gestalten.
Lars Richter:
„Wie schon bei der Niederlage in Riesa haben wir auch hier den Gegner zu einfachen Toren eingeladen. Alle Gegentore entstehen durch individuelle Fehler von uns. Auf der anderen Seite haben wir zahlreiche gute Chancen liegengelassen. Insgesamt eine Leistung mit der wir nicht zufrieden sein können. Jetzt heißt es nochmal Kräfte sammeln über das freie Osterwochenende, um dann die letzten Spiele wieder bessere Leistungen in allen Mannschaftsteilen zeigen zu können. Auch an dieser Stelle nochmal gute Besserung an unseren Torwart Nick Enters der sich bei der Erwärmung verletzt hat.“ (Quelle:www.fv-groeditz.de)
Die SGK spielte mit:
Mirko Roßmüller, Max Flach, Sebastian Zipprich, Julius Jacobi, Luca Mitternacht, Lars Kögler, Toni Schurig, Jonas Gödikmeier, Arthur Schamber (89.min Hannes Lauschmann), René Kögler, Marvin Georg
Die Torschützen:
1:0 Arthur Schamber (8.min), 2:0 René Kögler (38.min), 2:1 Stefan Nollau (45+1.min), 3:1 Arthur Schamber (45+3.min), 4:1 René Kögler (55.min), 4:2 Florian Pfennig (82.min)
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